Aktivenfahrt nach Erlangen vom 7.-9. Juli 2013

 

Anfangs war ich nicht gerade erfreut ausgerechnet „jetzt“ nach Erlangen zu fahren. Ausnahmsweise lag keine graue Wolkenschicht über unserer schönen Hansestadt: Über 20°C in Hamburg und im Süden Regen und Überschwemmungen. So waren es also gemischte Gefühle mit denen wir uns in Richtung Erlangen aufmachten. Musikalisch untermalt von einem epischen „Rocky-Mix“, den ein gewisser Bundesbruder uns auf die Reise mitgegeben hatte, überwanden wir die 590 Kilometer in Rekordzeit und erreichten das schöne Bayernland um den frühen Abend. Freundlich begrüßte die Erlanger Aktivitas uns auf dem Haus.

Nachdem wir angekommen waren, bemühten sich unsere Gastgeber auch sogleich um unser leibliches Wohl. Der „Beefmaster“, ein ca. manngroßer (wenn man von z.B. voneinem meiner lieben Hamburger Bundesbrüder ausgeht) Gasgrill, versorgte uns über die Maße mit einem zünftigen Abendessen. Ab einem gewissen Zeitpunkt waren die Mägen dann aber bis zum Rand gefüllt und wir beschlossen, uns in den Kneipsaal zu begeben, um dort den Tresen zu erkunden. Nachdem wir uns ausreichend am Tresen umgesehen hatten, machten wir uns auf den Weg in die Erlanger Couleurszene. Die erste Adresse, das Haus der Burschenschaft der Bubenreuther, war zwar ein Fehlschlag, weil das opulente Anwesen offensichtlich an besagtem Abend gänzlich unbesetzt war. Aber die Erlanger Bundesbrüder manövrierten uns sogleich zur nächsten Adresse, dem Stadtschlösschen der Burschenschaft Germania Erlangen, und dort wurden wir schließlich freundlich begrüßt, erhielten eine Hausführung, die, gelinde gesagt, meine Vorstellungskraft, was Verbindungshäuser angeht, vollends sprengte. Ein Ballsaal zum Federballspielen dürfte vorerst als Beispiel ausreichen, um darzustellen, welche Impressionen bei mir diese Wirkung entfalteten.

Den Rest des Abends verbrachten wir, nach ein paar Bieren bei den Germanen, bei der Kölsch-Karaoke-Party einer weiteren Erlanger Korporation.

Der nächste Tag begann dann bereits früh um 7 Uhr. Sobald das Frühstück auf flauem Magen herunter gezwungen war, wurden wir in Autos verfrachtet und machten uns auf den Weg in die fränkische Schweiz, um dort planschen zu gehen – wobei in diesen Genuss nur ein Teil von uns kam…

Geplant war eine gemütliche Kanufahrt über mehrere Kilometer und anschließend eine kurze Wanderung, auf der wir mehrere kleine Brauereien in verschiedenen Dörfern der Region besuchen wollten. Die Kanufahrt begann mit Startschwierigkeiten, da so manch ein Bundesbruder sich am Abend davor übernommen hatte und körperlich nicht ganz auf der Höhe war. Trotz aller Probleme hatten wir es aber schlussendlich geschafft, allesamt aufs Wasser zu kommen, und wie bereits angedeutet, schoss auch der ein oder andere über dieses Ziel hinaus und landete im Wasser selbst. Zur großen Erheiterung aller konnte man am Ende anhand der Füllstände im Boot ersehen, was auf der Fahrt der einzelnen Grüppchen wohl passiert war. Mit teilweise nassen Socken und einem Haufen guter Laune begaben wir uns den Weg zur ersten Brauerei, wo wir auch zu Mittag essen wollten. Das traditionelle „Schäuferle“, ein Stück Rindsschulter, überzeugte uns durchaus und so marschierten wir gestärkt weiter zur nächsten lokalen Brauerei. Im Schnelldurchlauf tranken wir dort ein durchaus schmackhaftes Bier, hatten aber schon wieder nur die nächste Brauerei im Kopf. Unser nächstes Etappenziel waren dann die Autos, mit denen wir schließlich zum  letzten Abschnitt unserer Tagestour aufbrachen. Am Bestimmungsort angelangt erfuhren wir, dass wir den nur alle halbe Jahr stattfindenden öffentlichen Brautag der aufgesuchten Brauerei abgepasst hatten, welche so klein ist, dass sie bloß das nebenan liegende Wirtshaus beliefert und in kleinen Mengen Bier an die Menschen aus der Umgebung verkauft.

So konnten wir nach einer kleinen Geschmacksprobe auch direkt einen kurzen Einblick in das Brauwesen erhaschen. Auch erhielten wir die Möglichkeit, bei der Produktion der aktuellen Lage Bier mitzuwirken, indem wir den Hopfen in das kochende Bier werfen durften. Zuvor war die Maische, das Vorprodukt des Bieres, gerade noch gefiltert worden, sodass wir auch das Glück hatten, den unbeschreiblichen Geruch des frischen Bieres schnuppern zu dürfen.

Auf der kleinen Straße vor der Brauerei ließen wir den Abend dann im rötlichen Licht der untergehenden Sonne ausklingen und begaben uns am frühen Abend auf den Rückweg nach Erlangen.

Erschöpft und sonnenverbrannt nach einem Tag voller Aktivitäten bestellten wir auf dem Erlanger Haus noch eben eine Pizza, genossen einige weitere kühle Bierchen und begaben uns dann zur Ruhe.

Am nächsten Morgen hatten wir die dankbare Chance, länger zu schlafen als am Vortag. Sobald dann alle Sachen gepackt waren, machten wir uns auch ohne Umschweife auf den Weg und kamen ohne Probleme in Hamburg an.

Das Wochenende bot somit – resümierend gesprochen – die großartige Gelegenheit, die Erlanger Bbr.Bbr. kennenzulernen, und auch das Programm, das sie aufgestellt hatten, war ordentlich durchgeplant und hat alle reichlich gefordert und gefördert. Naja, vielleicht nicht unbedingt gefördert, aber wir durften uns ja wenigstens ein bisschen in der Braukunst weiterbilden – zumindest gustativ.

Ich möchte an dieser Stelle auch noch einmal die Gelegenheit nutzen, um unserem Kassenwart zu danken, der uns die Anmietung eines Autos ermöglicht hat!

Ich freue mich bereits jetzt auf die Aktivenfahrt nach Bonn im nächsten Semester und empfehle jedem, daran teilzunehmen. Es ist immer ein Erlebnis!