Wenn es darum geht, nicht nur gut zu essen und dazu ein Bier zu trinken, sondern geradezu fürstlich zu speisen, sich wirklich an die Grenzen des Fassungsvermögens heranzuwagen und sich auf eine ausgiebige Weinexkursion zu begeben, welche einem die Welt der edlen Tropfen in jeder Hinsicht näher bringt, so gibt es dafür besonders eine Veranstaltung im Semesterprogramm – das kann wohl jeder aktive Bundesbruder bestätigen – das Aktivenessen bei den Feldmanns.
Aus diesem Grunde machten sich acht Aktive und ein Besucher von der Sängerschaft Phi-Mu-Alpha-Sinfonia-Fraternity aus Kalifornien an einem Mittwoch auf, um einen wundervollen Abend mit Speis, Trank und mehr als interessanten Gesprächen über die Ursprünge des VDSt Hamburg und den Weinanbau in Südtirol zu verbringen.
Nachdem wir die lange Bahnreise mit dem Schienenersatzverkehr nach Norderstedt hinter uns gebracht hatten, wurden wir herzlich von unserem lieben Bbr. Feldmann und seiner Frau in Empfang genommen.
Bevor wir mit unserem riesigen Appetit zum Essen schritten, kosteten wir den ersten Wein des Abends, einen Lagreine-Rosé, der, wie alle anderen Weine bei den Feldmanns, aus dem Weinvertrieb der Feldmanns stammte. Dieser sollte im Übrigen nicht die einzige Überraschung des Abends bleiben, kennt man doch als Student relativ wenige Weine dieser Qualität.
Nachdem sich alle jüngeren Bundesbrüder vorstellen konnten und die ersten Eindrücke ausgetauscht worden waren, begaben wir uns zu Tisch und die Feldmanns brachten das Meisterwerk zu der Meute hungriger Studenten: Eine vom befreundeten Schlachter erworbene Rinderlende mit einem stolzen Gewicht von 5kg, die viele Stunden im Ofen verbracht hatte, angerichtet mit Kartoffeln. Zur Abwechslung zum Rotkraut gab es vortrefflichen Spitzkohl, den wohl noch nicht jeder kannte, Kohlrabi und eine Bratensauce, wie sie nur aus einer jahrelang erprobten Küche kommen kann. Hungrig musste schon hier keiner mehr bleiben, denn die vierfache Mutter Frau Feldmann weiß aus Erfahrung genau, wie man hungrige Bäuche füllt.
Das Essen ergänzten noch weitere exzellente Weine wie ein Goldmuskateller, ein Pinot Grigio, ein Blauburgunder sowie ein Gewürztraminer. Ersterer sollte uns nach dem Hauptgang in Form eines gebrannten Grappas wiederbegegnen, welcher das Essen vorzüglich abrundete.
Wer meint, dass man hiernach mit dem Verzehr von Speisen aufhören könnte, denkt wohl vernünftig. Das haben wir aber dennoch nicht, denn es gab noch zwei riesige Schüsseln voller Erdbeeren mit Vanille-Eis, die ausgelöffelt wurden. Insbesondere ein Bundesbruder ohne Sättigungsgefühl erfreute sich dabei an unzähligen Portionen.
Nachdem wir die Geschichten über den Weinhandel gehört hatten, durfte eine Besichtigung des Weinkellers natürlich nicht ausbleiben, welche dann wohl auch den letzten Besucher von der mehr als erfolgreichen Leidenschaft der Feldmanns überzeugte. Kurz darauf mussten wir uns, natürlich höchstens leicht angeschwipst, auf den Heimweg machen, da Mittwoch irgendwo doch kein Teil des Wochenendes ist und die letzte Bahn demnach zu einer christlichen Uhrzeit fuhr.
Fazit: Es war ein sehr unterhaltsamer Abend, der uns nicht nur aus dem tiefen Tal der Studentenkost entführte, sondern uns auch die Geschichte des VDSt näherbrachte und uns einige Details über den Weinanbau und Verkauf lehrte, worüber wir bestimmt noch das ein oder andere Tresengespräch führen können.